Karl SCHMOLL von Eisenwerth,
geboren am 11. Feber 1852 in Mannersdorf, gründete im Jahre 1884
die
Fa. CARL SCHMOLL,
mit Sitz in Wien 18.
Schuhmanngasse.
Zunächst wurde "Stiefelwichse" produziert. Auf Grund von neueren
Rezepturen in England entschloss sich der Gründer die Marke
"Schmoll-Pasta" zu gründen und konnte mit dieser auch das damalige
Kaiserlich Königliche Heer in Österreich/Ungarn für sein Produkt
gewinnen. Damit ging es steil bergauf.
Der Gründer versuchte sich auch in einer Kunststeinproduktion und in
Backpulver. Beide Produkte wurde jedoch bald wieder eingestellt.
Die Erzeugung von Schuhpaste wurde bereits in den Jahren 1900 bis 1905
dem "normalen" Bürger angeboten. Da sich dieses Produkt von den vielen
anderen Produkten deutlich unterschied (deutlich bessere Qualität,
besserer Glanz und leichte Verarbeitung) stellte sich bald ein Siegeszug
ein.
Durch den Zerfall der Donaumonarchie nach dem ersten Weltkrieg brach der
Markt ein, der Gründer begann mit Hilfe seiner Söhne und Schwiegersöhne
jedoch mehre Firmen in den nun selbstständigen Ländern zu gründen.
Jetzt unter dem Namen "Fa. KARL SCHMOLL"
So gab es in der damaligen Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien
und später kommunistischen Serbien (Yugoslawien) Diese Firmen begannen
für ihren Markt zu produzieren und verschafften dem Mutterhaus in Wien
einen riesigen Erfolg.
Man begann dann in den Jahren 1930 und folgende mit der Erzeugung von
weiteren Putzmittel aller Art (Bodenpflege, Autopflege Waschmittel
etc.).
Mit dem Tod vom Kommerzialrat Karl Schmoll 1934 übernahmen die Söhne des
Gründers die Leitung der Firma Karl Schmoll und wandelten sie zu einer
O.H.G. um (offene Handelsgesellschaft). Ab hier war der Name
"Fa. KARL SCHMOLL O.H.G." Es waren also 3 Familien für die Führung der
Firma zuständig - mit den dazugehörigen Problemen.
Mit Ende des zweiten Weltkrieges gingen alle Firmen in den (jetzt
ehemaligen ) Ostblockstaaten für die österreichische Muttergesellschaft
verloren. Die Produktion in Wien musste trotz der Unbilden nach dem
Krieg hochgefahren werde. Jedoch war durch die Verstaatlichungen der
Markt in Osteuropa verloren gegangen.
Der doch kleine österreichische Markt war für diese Firma zu klein, um
die Firmenstrukturen aufrecht zu erhalten.
Mann entschloss sich daher durch neue Produkte etwas von der
"Schuhpasta" wegzukommen, mit wenig Erfolg, da diese Produkte
bereits teilweise durch ausländische Firmen abgedeckt war.
Nach anfänglichen Erfolgen - die Marke "Schmoll-Pasta" war in Österreich
jedem bekannt- wurde die Konkurrenz so erdrückend, dass die Firma am
Rande des Abgrundes stand. Auch durch das Ausscheiden diverser
Familienmitglieder - jetzt schon in der 3. Generation konnte die Firma
nicht mehr gerettet werden.
Im Jahre 1968 musste daher der damalige Geschäftsführer - mein Vater -
den Ausgleich anmelden.
Die Firma wurde samt Markennamen und Lager an die Fa. Werner u. Mertz
aus Deutschland verkauft und von diesen nach einem Jahr stillgelegt.
Als Urenkel des
Gründers, der nur mehr den Abstieg dieser Firma wissentlich miterlebt
hat (geb. 1944) versuche ich trotzdem das Andenken an diese Firma zu
erhalten - in kleinem Maßstab.
Dafür habe ich - vornehmlich über Ebay aber auch durch persönlich
Gespräche - "Andenken" gesammelt und in meinem Haus ein kleines Museum
von Blechtafeln, alten Rechnungen und diverses Reklamematerial aus den
Jahren 1920 bis zum Ende gesammelt.
Einen kleinen Auszug können sie in der "Museums-Seite" ansehen.
Wenn jemand noch Bezug auf diese Firma hat, oder vielleicht auch noch
das eine oder andere Gustostückerl möge er sich bitte per Email an mich
wenden.
meine Emailadresse :
m.schmoll@kabsi.at
Vielen Dank |